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Pflanze des Monats

Vorfrühlings-Alpenveilchen
Cyclamen coum

Es blüht früh, ist klein und schön, aber mit Veilchen hat das Alpenveilchen nichts zu tun. Es gehört zur Familie der Primelgewächse. Ursprünglich stammt es aus Westasien. Die Blüten können jede Farbnuance zwischen Violettrot und Weiss haben, dazu kommen oft stark gemusterte Blätter zwischen dunkelgrün und silbergrau. (Fast) jede Pflanze ist anders, man könnte sie stundenlang bewundern.

Auch die Fortpflanzung dieser kleinen Schönheit ist etwas Besonderes: Zur Befruchtung stehen die Blüten über dem Laub, zur grossen Freude von Hummeln und Bienen. Doch nach der Befruchtung rollen sich die Blütenstiele spiralförmig ein, bis die Fruchtkapseln, inzwischen dicht an den Boden gepresst, sich öffnen. Die darin befindlichen Samen mit nahrhaftem Anhängsel werden von Ameisen geerntet, abgeknabbert und danach irgendwo entsorgt (Littering!). Dort erscheinen nach einigen Jahren neue Alpenveilchen, gelegentlich auch an unmöglichsten Stellen. Mit den Jahren bildet sich ein dichter Bestand.

Die Blütezeit kann stark variieren. Die Knospen sieht man oft schon im Spätherbst. Nach einer Frostperiode reichen ein paar wärmere Tage, damit sie sich öffnen. Das kann schon im Oktober sein, aber auch erst im März. Die Blüten halten starken Frost aus und wirken besonders schön in einer leichten Schneedecke. Für einen Winterteppich, wie Sie ihn hier sehen, braucht es nicht viel: Man nehme fünfzig Pflanzen in möglichst verschiedenen Farbtönen, lasse das Ganze zwanzig Jahre einwirken – und schon ist das Blütenmeer fertig.

Standort: Vor der Villa Merian